Pressemitteilung Nr. 23 / 2024
Neues Rahmencurriculum zur Gruppenleitung verfehlt die Realität in Kindertageseinrichtungen

„Die neuen Vorgaben zu Kita-Gruppenleitungen sind nicht zielführend und werden den kritischen Personalmangel weiter verschärfen“, so Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (Stadt Oldenburg), Präsident des Niedersächsischen Städtetages (NST), zum neuen Rahmencurriculum des Niedersächsischen Kultusministeriums: „Statt praktikabler Lösungen schafft die Landesregierung mit einer 600-Stunden-Weiterbildung neue Belastungen für die ohnehin stark beanspruchten Kitas.“ Der NST fordere, so Krogmann weiter, diese Maßnahmen zu überdenken und alternative Konzepte zu entwickeln. Einerseits müssten langjährige Berufserfahrungen anerkannt und andererseits die Ausbildung zur Erzieherin / zum Erzieher attraktiver werden.

„Zudem ist es den betroffenen Mitarbeitenden schwerlich zu vermitteln, eine Weiterqualifizierung zu starten, die ihnen lediglich eine befristete Übernahme von Gruppenleitungsaufgaben ermöglicht“, ergänzt NST-Vizepräsident Frank Klingebiel, Oberbürgermeister der Stadt Salzgitter: „Die Einführung des neuen Rahmencurriculums schließt nicht Personalengpässe, sondern schafft neue.“ Im Niedersächsischen Gesetzes über Kindertagesstätten und Kindertagespflege (NKiTaG) seien Standards bei den Gruppenleitungen in den Kitas befristet gesenkt worden, um trotz Fachkräftemangel den Betrieb aufrechterhalten zu können. Diese gute Entscheidung werde durch das Rahmencurriculum nun ad absurdum geführt.  

Krogmann und Klingebiel sind sich einig: „Die Zeit für theoretische Lösungen, die in der Praxis regelmäßig scheitern, ist abgelaufen. Es müssen endlich Maßnahmen her, die den Kitas, den Kindern, den Erziehungsberechtigten und den Kommunen tatsächlich helfen.“

10. September 2024

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