„Mit diesem Gesetzentwurf schiebt das Land die vorschulische Sprachförderung auf die Kommunen ab, und zwar schon zum 1. August 2018. Damit gibt es für die Kommunen keine ausreichende Vorbereitungszeit“ erklärte der Oberbürgermeister der Hansestadt Lüneburg, Ulrich Mädge, Präsident des NST.
„Wir werden in den Kindergärten so schnell keine Kapazitäten für eine solide vorschulische Sprachförderung aufbauen können. Es fehlt schlicht am erforderlichen Personal. Da hilft es auch wenig, wenn das Land die Kosten, die den Kommunen durch die Verlagerung der vorschulischen Sprachförderung entstehen, übernehmen wird.“ ergänzte der Oberbürgermeister der Stadt Salzgitter, Frank Klingebiel, Vizepräsident des NST. Er plädierte für eine Verschiebung um mindestens 1 Jahr. Die Verlagerung der vorschulischen Sprachförderung dürfe mit Blick auf die Flüchtlingskinder und den Familiennachzug nicht zu Lasten der Kinder gehen, die aktuell besonders viel Förderung benötigen.
„Das Vorhaben kommt völlig zur Unzeit. Die Personalsituation in den Kindergärten wird am 1. August wegen der dann geltenden Elternbeitragsfreiheit und der Flexibilisierung des Einschulungsalters ohnehin außerordentlich angespannt sein.“, sagte Mädge. Er fürchte, dass die Kommunen am 1. August nicht allen Kindern einen Kindergartenplatz werden anbieten können. Da helfe es auch wenig, dass das Kultusministerium den Kindertagestätten anscheinend zugestehen möchte, die Erstellung eines Konzeptes zur Sprachförderung bis zum 1. Februar 2019 aufzuschieben. „Dies ist aus meiner Sicht ein Offenbarungseid“, so Mädge weiter. Zeige diese Überlegung doch, dass es dem Kultusministerium in erster Linie darum gehe, die Aufgabe aus dem Verantwortungsbereich der Grundschulen zu bekommen. Dafür sei es anscheinend auch bereit, eine völlig unstrukturierte Sprachförderung in den Kindergärten in Kauf zu nehmen.
7. Mai 2018
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